München, 07.11.2020 – Nach der Gießenpleite und dem Auswärtstrauma der vergangenen Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB (nur zwei Siege aus 11 Partien), wollten die Dresden Titans in dieser Spielzeit frühzeitig den „Fluch“ in fremder Halle bannen. Und das ist ihnen gegen eine starke Nachwuchsmannschaft des FC Bayern Basketball im Audi Dome eindrucksvoll gelungen. In einer spannenden Partie fiel die Entscheidung erst in den letzten drei Minuten zugunsten Dresdens, die über den stark aufgelegten Kapitän Georg Voigtmann letztlich die Oberhand behalten konnten. Mit nun drei Siegen aus den ersten vier Spielen gehören die Titans zur Spitzengruppe der Südstaffel und können diesen Status nächste Woche, erneut auswärts, gegen junge Erfurter zementieren.

Das Spiel – Die Titans erwischten den perfekten Start ins Spiel. Von sechs Würfen fanden fünf den Weg in den Korb der Bayern, darunter drei Dreier durch Julius Stahl, Voigtmann und Daniel Kirchner. So stand es nach knapp vier Minuten bereits 13:4 und Münchens Coach Andreas Wagner griff zur Auszeit. Auch danach blieb Dresden trotz nachlassender Quote das bessere Team. Vor allem Kirchner schien beinah alles beim Zug zum Korb zu gelingen. Seine 12 Zähler hatten großen Anteil an der 24:14-Führung. Diese schrumpfte zu Beginn des zweiten Viertels allerdings durch einen 5:0-Bayern-Run schnell ein. Titans-Coach Strauß rief nun seinerseits zum Timeout. Im Anschluss lief es jedoch nicht besser. Nur Arne Wendler verschaffte per Dreier kurze Linderung. Der Rest war Bayern. Die Münchner Jungspunde holten stetig auf und per Dunk von Jason George sogar die Führung. Hernach fingen sich die Gäste allerdings wieder. Zwar blieben die Münchner um Michael Rataj im Angriff gefährlich. Doch Voigtmann und Aaron Kayser bescherten Dresden dringend benötigte Punkte und halfen, zur Halbzeit einen knappen 41:37-Vorsprung zu bewahren.

Nach der Unterbrechung blieb es eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Titans waren am Brett über Voigtmann, Kayser und harte Drives korbgefährlich und zogen Freiwürfe. Die Bayern entdeckten dafür über Erol Ersek und Moritz Noeres den Dreier als Waffe und blieben in Schlagdistanz. Insgesamt erhöhte sich in dieser Phase des Spiels der defensive Druck auf beiden Seiten immens. Puristen durften teilweise sehr gute Help-Defense der Bayern und grandiose, individuelle Verteidigung am Ball durch Sebastian Heck und Lenny Larysz bewundern. Indes bitter für Dresden: Zum Viertel-Buzzer konnte George per Distanzwurf noch auf 56:59 verkürzen. Im Schlussabschnitt blieben die Gastgeber über Luis Wulff gefährlich von „Downtown“ und damit dran an den Dresdnern. Nach einer zwischenzeitlichen Führung der Bayern, brachte Bryan Nießen seine Farben in der 34. Minute wieder in Front. Zudem konnten Stahl und Larysz wichtige Dreier zum Ausbau des knappen Vorteils beisteuern. In der 38. Minute war es schließlich ein schön herausgespielter Druckkorbleger Voigtmanns nach Lobanspiel von Kirchner, der Wagner beim Zwischenstand von 68:74 aus Münchner Sicht zur Auszeit bewog. Danach konnten die „Titanen“ ihre Führung über Heck und Voigtmann aber sogar auf 11 Zähler ausbauen. Damit war der „Auswärtsbock“ vorzeitig umgestoßen. Dresden brachte den 79:74-Sieg in den letzten 71 Sekunden ungefährdet über die Zeit.

Stimme zur Partie – Der mitgereiste Titans-Geschäftsführer Rico Gottwald war nach dem Abpfiff sichtlich angetan vom Gesehenen: „Das war ein wirklich unterhaltsames und gutes Basketballspiel. Chapeau an diese jungen Bayern. Die haben hier trotz des jungen Alters wirklich eine starke Truppe beisammen. Umso schöner ist es, dass sich unsere Mannschaft heute auch in den schweren Phasen auf die wesentlichen Dinge besinnen konnte. Kämpferisch war das um Längen besser, als gegen Gießen und wir haben uns nicht nur auf die Dreier verlassen, unsere Big Men besser ins Spiel gebracht.“

Statistik – Dresden war bei den Rebounds (34:28) und bei den Vorlagen (20:14) überlegen. Auch der Dreier fiel insgesamt besser für die Gäste (38% bei 8 Treffern gegenüber 29% bei 6).

Dresden: Voigtmann (22 Punkte, 10 Rebounds, 10/12 FW), Kirchner (16 Punkte, 4 Assists), Kayser (12 Punkte), Stahl (11 Punkte, 3 Dreier)

München: Ersek (17 Punkte, 4 Assists), Rataj (17 Punkte, 7 Rebounds)

TABELLE PROB SÜD

Pressedienst
Dresden Titans