Dresden, 11.04.2021 – Das Warten hat sich gelohnt! Im Spitzenspiel der Dresden Titans gegen die BSW Sixers konnten sich die sächsischen Hausherren mit 94:88 nach Verlängerung durchsetzen und den Gruppensieg eintüten. In einem packenden Derby mit insgesamt 17 Führungswechseln brauchte es nach 40 Minuten noch die Extrazeit, um den Sieger zu ermitteln. Vor allem starke Verteidigungsarbeit in den letzten vier Minuten der regulären Spielzeit, in denen die Gäste aus Sandersdorf ohne Punkt blieben, erwies sich für Dresden als Erfolgsgarant. Zudem konnten Kapitän Georg Voigtmann und Spielmacher Lenny Larysz zusammen 55 Punkte auflegen. Nun genießen die „Titanen“ auch in der Viertelfinalrunde Heimrecht. Dieses kommt schon kommenden Freitag zum Einsatz, wenn die als Zweitplatzierte ebenfalls weitergekommenen Sixers erneut in der Margon Arena gastieren und ihre Chance auf Revanche erhalten.
Das Spiel – Zu Beginn duellierten sich vor allem zwei Akteure. Dresdens Lenny Larysz legte zwei Layups und einen Dreier auf. Sixer Lucien Schmikale hielt seinerseits mit frühen acht Punkten dagegen. Zudem zeigte MBC-Legende Djordje Pantelic seine gesamte Erfahrung und Physis für einfache Zähler am Brett. Titans-Kapitän Georg Voigtmann konterte dafür mit Zielgenauigkeit vom Perimeter und einem Dunk im Umschaltspiel. Sebastian Heck legte von außen nach, brachte die Blau-Weißen wieder in Schlagdistanz. Dennoch behaupteten die Gäste durch zwei Dreier des eingewechselten Luka Petkovic und neun Treffer von der Freiwurflinie eine 23:27-Führung nach den ersten 10 Minuten. Hernach blieb vor allem Larysz mit seinen patentierten Floatern treffsicher. Insgesamt flaute das Spiel offensiv allerdings stark ab. Voigtmann brachte Dresden noch mit zwei Freiwürfen in Führung. Dann fielen ganze drei Minuten auf beiden Seiten keine Punkte. Erst Daniel Kirchner traf mit einem herrlichen Korbleger im Schnellangriff wieder aus dem Feld und ließ Gäste-Coach Sebastian Ludwig zur Auszeit greifen. Aber die Titans blieben anschließend das bessere, aggressivere Team und bauten ihren Vorsprung über den umtriebigen Larysz, Voigtmann mit einem weiteren Dunk sowie Max von der Wippel an der Linie weiter aus. Kurz vor der Pause konnte Sixers-Guard Yasin Turan mit einem Freiwurf dann noch auf 40:36 verkürzen.
Nach der Unterbrechung wirkten beide Teams zunächst nervös, agierten hektisch und schenkten den Ball freigiebig her. Auch die Trefferquoten sanken. Aber dann platzte der Knoten bei den Sixers, die über Pantelic, den bis dato unauffälligen Martin Jelic und Turan einen schnellen 6:0-Lauf befeuerten und Titans-Coach Fabian Strauß sein erstes Timeout ziehen ließen. Doch Jelic war nun voll da, traf prompt auch per Dreier. Für Elbflorenz lieferten Larysz am Brett und Voigtmann mit seinem zweiten Dreier dringend benötigte Zähler. Auch Kirchner ließ es von außen klingeln. Zwar traf im Gegenzug Jelic ebenfalls aus der Ferne. Aber Kirchner streute gleich den nächsten Fernwurf ein. Die Führung wechselte nun fast in jedem Angriff. Die Intensität der Playoffs war greifbar. Larysz verteidigte letztlich mit einen taffen Finish trotz Fouls einen hauchdünnen 60:59-Vorsprung vor dem finalen Durchgang. Dresdens Topscorer punktete nach Wiederanpfiff sofort per Sprungwurf. Aber Schmikale hatte das Duell aus den Anfangsminuten nicht aufgegeben. Mit Foul traf er von außen. Wenig später legte sein Mitspieler Robin Danes nach. Schmikale war aber noch nicht fertig, setzte seinen zweiten Dreier des Nachmittags hinterher – Timeout Strauß. In dieser entscheidenden Phase lieferte der genesene Aaron Kayser wichtige Impulse am offensiven Brett, wo er sich immer wieder mit Nachsetzern belohnte. Doch die Sixers hatten jetzt einen Lauf, der sie über Pantelic und den extrem treffsicheren Schmikale bei noch drei zu gehenden Minuten mit 76:80 in Führung gehen ließ. Larysz verkürzte 90 Sekunden vor Ultimo mit zwei Freiwürfen auf 78:80 und bastelte weiter an seiner Legende, als er 14 Sekunden vor Abpfiff mit einem schweren Layup ausgleichen und so die Verlängerung erzwingen konnte. In der Overtime eröffnete Arne Wendler den Punktereigen, Larysz setzte ihn nach Steal durch Heck und Vorlage Kirchners fort. Wendler packte noch einen Hakenwurf dazu und brachte die Sixers an den Rand des Abgrunds – Ludwig bat zur Besprechung. Die Gäste warfen nochmal alles in eine Pressverteidigung. Selbige wurde indes meist effektiv durch die Titans um Voigtmann ausgespielt, der so noch zu zwei spektakulären Dunks kam und den verdienten 94:88-Heimsieg besiegelte.
Stimmen zur Partie – Nach dem Abpfiff war Voigtmann indes noch nicht in Gänze mit seiner starken Leistung zufrieden: „Am Anfang war es etwas schleppend. Ich bin persönlich auch noch nicht voll im Rhythmus. Aber das ist unsere Qualität, unsere Stärke diese Saison, sich da durchzubeißen, sich nicht zu beschweren und die Dinge zu nehmen wie sie kommen. Unseren besten Basketball haben wir heute noch nicht gezeigt. Da können wir nächsten Freitag noch was drauflegen, denn phasenweise haben wir schon angedeutet, dass wir schönen Basketball spielen können. Darauf wollen in der zweiten Runde aufbauen.“
Auch Strauß, der übrigens seinen ersten Pflichtspielsieg als Titans-Headcoach vor über einem Jahr gegen die Sixers in dreifacher Verlängerung feiern konnte, sah noch viel Raum für Verbesserungen. „Die Defense war heute stellenweise nicht gut, vor allem in der ersten Hälfte. Wir haben hier am Ende mit Aggressivität und mehr Effektivität den Kopf aus der Schlinge gezogen. Gut, dass wir dieses Jahr die Dinger hinten raus immer noch ziehen können. Das muss man ganz klar so sagen.“
Statistik –
Dresden: Larysz (33 PKT, 7 AST), Voigtmann (22 PKT, 15 REB), Kirchner (11 PKT, 7 AST, 6 REB)
Sixers: Schmikale (27 PKT), Pantelic (20 PKT, 10 REB)
Termine: Freitag, 16.04.2021 vs. BSW Sixers @Margon Arena, Uhrzeit: TBA
PLAYOFFS GRUPPE 3
# | TEAM | G | S:N | PKT |
1 | Dresden | 3 | 3 : 0 | 6 |
2 | Sandersdorf | 3 | 2 : 1 | 4 |
3 | Iserlohn | 3 | 1 : 2 | 2 |
4 | Ulm | 3 | 0 : 3 | 0 |