ProB: Titans von Wizards abgeschossen

Karlsruhe, 06.02.2021 – Nach zuletzt fünf Siegen reißt die Erfolgsserie der Dresden Titans in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB beim 85:94 in Karlsruhe. Die dort ansässigen Arvato College Wizards haben als Tabellenachter schon einige Spitzenteams der Südstaffel überrascht.

Dresden Titans verlieren auswärts mit 85:94 (14:24, 26:34, 20:21, 24:16) gegen die Arvato College Wizards | Eine miserable erste Halbzeit verhindert den sechsten Sieg in Folge

Karlsruhe, 06.02.2021 – Nach zuletzt fünf Siegen reißt die Erfolgsserie der Dresden Titans in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB beim 85:94 in Karlsruhe. Die dort ansässigen Arvato College Wizards haben als Tabellenachter schon einige Spitzenteams der Südstaffel überrascht. So auch die Titans, welche im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen vor allem in der ersten Hälfte müde und kraftlos wirkten. Die Gastgeber bestraften diesen Umstand mit einer überragenden Dreierquote (16 aus 29 für 55 Prozent) gnadenlos und ließen den „Titanen“ über drei Viertel keine Chance. Erst im Schlussabschnitt erwachten Dresdens Korbjäger zum Leben, verkürzten in der 39. Minute sogar auf 85:88. Aber die Kraft reichte nicht für die komplette Aufholjagd. Trotz der Niederlage verweilt Dresden aber zumindest bis morgen auf dem ersten Platz der Südstaffel und hat bereits vorzeitig das Playoff-Ticket gelöst.

Das Spiel – Eine gute Nachricht bedeutete auch die Rückkehr von Center Georg Voigtmann.Nach zwei Spiele währender Abstinenz nahm der Kapitän seinen gewohnten Platz in Dresdens erster Fünf ein. Aber am Brett fiel zu Beginn vor allem Wizards-Center Eyke Prahst auf, der sich mit guten Bewegungen zu einigen Punkten durchtanken konnte. Insgesamt waren die Gastgeber viel aggressiver, holten Offensivrebounds und bestraften müde wirkende Dresdner. Beim Stand von 10:3 musste Titans-Coach Fabian Strauß deshalb schon nach vier Minuten zur Auszeit greifen. Doch auch danach punkteten nur die Karlsruher, die über Alexander Thompsons Wurfgeschick den Vorsprung auf 12 Zähler ausbauten. Im Gegenzug ließen die „Titanen“ enorm viele Punkte an der Freiwurflinie liegen (5 aus 11) und verloren viel zu häufig den Ball (7 Turnover). Zumindest konnte Daniel Kirchner mit der Sirene noch auf 14:24 verkürzen. Dann legten die Wizards allerdings erst richtig los. Christopher Rupp und Alexander Thompson zündeten einen 13:2-Raun in gerade mal 120 Sekunden. Strauß musste die nächste Auszeit nehmen. Auf Dresdner Seite setzte in dieser extrem schwierigen Phase Arne Wendler mit zwei taffen Layups und einem grandiosen Dunk nach Ganzfeld-Lobpass wichtige Impulse. Und auch Voigtmann punktete endlich, unter anderem wie von ihm gewohnt weit über Ringniveau. Die Gastgeber schossen indes in eigener Halle weiter die Lichter aus, trafen in der ersten Hälfte unglaubliche 71 Prozent ihrer Dreier (10 von 14, sieben Wizards mit mindestens einem Dreier) und gingen verdient mit der 60:40-Führung in die Pause.

Nach der Unterbrechung wirkte das Offensivspiel der Dresdner zwar flüssiger. So gab es einige gut herausgespielte Würfe, die Bryan Nießen, Wendler und Voigtmann verwandelten. Und im Schnellangriff zeigte Kirchner des Öfteren seine Qualitäten. Aber die Gastgeber blieben unbeeindruckt, trafen über den bärenstarken Thompson und über Rupp weitere Dreier. Auch Prahst blieb am Brett produktiv, sodass die Titans nur marginal auf 61:78 verkürzen konnten. Ein völlig anderes Bild bot sich dann zu Beginn des finalen Viertels. Die Titans schienen nochmal die letzten Reserven zu aktivieren und initiierten über Lenny Larysz, Sebastian Heck sowie den umtriebigen Wendler einen 13:8-Lauf. Wizards-Headcoach Daniel Nelson zog das Timeout. Im Anschluss drückten die Titans allerdings weiter und kamen über Heck und einen weiteren Kirchner-Dreier plötzlich auf 80:86 heran! Die nächste KIT-Auszeit folgte prompt, denn die Karlsruher Nerven flatterten nun gewaltig. Nach einigen Freiwürfen für die „Zauberer“ verkürzte Voigtmann dann in der 39. Minute sogar auf 85:88. Doch um das Wunder-Comeback zu vollenden, fehlte in den finalen Sekunden das letzte Quäntchen Glück und Energie. Nach einem Ballverlust war Dresden gezwungen, die Uhr anzuhalten. Die Gastgeber blieben an der Linie jedoch gelassen und brachten mit 94:85 den Sieg nach Hause.

Stimme zur Partie –  Trotz des kämpferisch aufopferungsvollen letzten Viertels war der mitgereiste Titans-Geschäftsführer Rico Gottwald natürlich unzufrieden mit der Leistung des Teams. „Diese Niederlag war unnötig. Wir hätten hier heute den zweiten Sieg der Woche einfahren können. Aber wenn du in der ersten Hälfte so unterirdisch verteidigst und so eine Einstellung an den Tag legst, dann wird das nichts. Hut ab an Karlsruhe, die das wirklich perfekt ausgespielt und verdient gewonnen haben.“

Statistik –  Die Dreierquote Karlsruhe (55%) und auch das Volumen der Treffer (16) sind natürlich Ausnahmewerte, aber auch Zeugnis der unterdurchschnittlichen Defensive Dresdens in der ersten Hälfte. Zudem holten die Titans als Team nur 29 Rebounds (KIT 36).

Dresden: Wendler (20 Pkt), Voigtmann (17 Pkt, 7 Reb), Kirchner (16 Pkt)

Karlsruhe: Thompson (22 Pkt, 4 3er), Rupp (15 Pkt, 5 3er), Prahst (14 Pkt, 10 Reb)

TABELLE PROB SÜD

# TEAM G S:N PKT
1 Dresden 14 11 : 3 22
2 Coburg 16 11 : 5 22
3 Ulm 15 10 : 5 20
4 Gießen 15 10 : 5 20
5 München 15 9 : 6 18
6 Koblenz 16 9 : 7 18
7 Hanau 17 8 : 9 16
8 KIT Karlsruhe 13 6 : 7 12
9 Frankfurt 15 4 : 11 8
10 Oberhaching 15 4 : 11 8
11 Speyer 11 3 : 8 6
12 Erfurt 12 2 : 10 4